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Seitengänge: Vom Schenkelweichen zur Zick-Zack-Traversale

Seitengänge: Vom Schenkelweichen zur Zick-Zack-Traversale

Der Einstieg in die Seitengänge ist bei uns das Schenkelweichen. Dabei zählt das Schenkelweichen genau genommen gar nicht zu den Seitengängen, da es laut Lehrbuch zwar in Stellung, aber ohne Biegung geritten wird. In den klassischen Seitengängen ist das Pferd stets gestellt und gebogen. Allerdings gibt es im Training durchaus Situationen, in denen es helfen kann, das Schenkelweichen mit etwas Biegung oder auch mal möglichst gerade ohne Stellung zu reiten.

Darauf kommt es bei den verschiedenen Seitengängen an

Das Schenkelweichen gehört zu den lösenden Übungen und trainiert die vorwärts-seitwärtstreibenden Schenkelhilfen. „Beim Schenkelweichen geht es – wie der Name ja schon sagt – in erster Linie darum, dass mein Pferd dem treibenden Schenkel weicht“, bringt es Jessica von Bredow-Werndl auf den Punkt. „Dies geschieht mit der leichten Stellung zum seitwärts treibenden Schenkel. Zunächst im Schritt und später im Trab. Im Schritt hat das Pferd mehr Zeit, sich zu koordinieren und die Lektion zu verstehen. Im Trab ist es oft leichter, den Fluss nach vorne zu fördern. Wichtig bei allen Seitwärtsbewegungen ist immer, dass das Vorwärts erhalten bleibt.

Der nächste Schritt ist dann das Schulterherein mit der Vorübung Schultervor, bei dem das Pferd in Stellung und Biegung in einer versammelten Vorwärts-Seitwärts Bewegung geritten wird. „Die Vorhand des Pferdes wird soweit in die Bahn hineingeführt, dass die äußere Schulter des Pferdes vor die innere Hüfte des Pferdes gerichtet ist. Die Hinterhand bleibt z.B. auf dem Hufschlag und bewegt sich nahezu geradeaus. Der innere Hinterfuß spurt in Richtung des äußeren Vorderfußes, das Pferd bewegt sich auf drei Hufschlaglinien“, heißt es zum Schulterherein in den FN-Richtlinien Reiten und Fahren. Durch das Schulterherein wird das innere Hinterbein zum weiteren Fußen in Richtung unter den Schwerpunkt angeregt. Hüft- und Kniegelenke müssen sich vermehrt beugen. Das fördert die Kraftentwicklung, die Elastizität und das Geraderichten.

Der nächste Seitengang ist das Travers, bei dem das Pferd in Bewegungsrichtung gestellt und gebogen ist. Die Vorhand bewegt sich auf dem Hufschlag, während die Hinterhand in das Bahninnere hineingeführt wird. Natürlich kann auch das Travers auf unterschiedlichen Linien geritten werden, ganze Bahn auf dem ersten, zweiten oder dritten Hufschlag, auf dem Zirkel oder auch auf einer Volte. Das Renvers ist die Konterlektion zum Travers: Die Hinterhand bewegt sich auf dem Hufschlag und die Vorhand wird in das Bahninnere hineingeführt.
Sowohl im Travers als auch im Renvers bewegt sich das Pferd auf vier Hufschlaglinien und es kreuzt sowohl die Vorder- als auch die Hinterbeine. Beide Übungen fördern die Elastizität und Geschmeidigkeit, den Schenkelgehorsam, Stellung und Biegung und somit auch die Geraderichtung – und sie bereiten das Reiten von Traversalen vor. Denn Traversalen sind nichts anderes als Traversbewegungen, bei denen sich das Pferd entlang einer gedachten diagonalen Linie bewegt. Es gibt halbe, doppelte halbe, ganze und doppelte ganze Traversalen sowie Zickzack-Traversalen.

So erlernen Pferde Seitengänge ganz spielerisch

„Als Zwischenschritt zur Traversale verzichte ich auf jegliche Stellung und Biegung und versuche, den Körper meines Pferdes gerade zu halten in der Seitwärtsbewegung – parallel zum Hufschlag.“, erklärt Jessica von Bredow-Werndl und ergänzt: „Wichtig ist für mich, dass die Pferde uns verstehen und ihnen das Gelernte leichtfällt. Daher ist es sinnvoll, eine anspruchsvolle Lektion wie die Traversale in Einzelteile zu zerlegen, bis sie wieder zum Puzzle zusammengefügt wird. Es geht immer zuerst um das `Was` – also darum, dass das Pferd den Ablauf versteht und koordinieren kann – und erst danach, um das `Wie`- also die Qualität der Ausführung. Wir möchten, dass unsere Pferde die Seitengänge am Ende mit spielerischer Leichtigkeit, Ausdruck und Eleganz ausführen. Das geht nur, wenn wir ihnen die Lektion so erklären und das Training so aufbauen, dass ihnen die Lektion letztendlich wirklich leichtfällt und Spaß macht.“

Um die Qualität der Traversale zu verbessern, kombinieren wir gerne verschiedene Seitengänge, bei denen das Pferd sich immer wieder neu ausrichten und ausbalancieren muss. Hier eine unserer Lieblingsabfolgen, mit der du die feine Hilfenabstimmung, die Durchlässigkeit und die Balance in der Traversale verbessern kannst. Je nach Ausbildungsstand des Pferdes können die Seitengänge in jeweils kurzer Abfolge mit mehreren Verschiebungen hintereinander geritten werden oder eben auch erstmal auseinander gezogen mit weniger Richtungswechseln. Dabei bereitet das Schulterherein die Traversale vor. Das Schenkelweichen vorm Umstellen zum Schulterherein in die andere Richtung hilft dem Pferd dabei, die Balance zu erhalten und verhindert, dass es im Schulterherein und der Traversale auf die neue innere Schulter fällt.

Seitengänge: Vom Schenkelweichen zur Zick-Zack-Traversale


Genaue Schritt-für-Schritt Anleitungen dazu, wie wir in Aubenhausen die verschiedenen Seitengänge so erarbeiten und verbessern findest du in den Kursen Schulterherein und Travers & Traversale.

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